Die Heimatstube

Anfang Februar 2007 konnte endlich die lang ersehnte Heimatstube eingeweiht werden. Insbesondere dem Engagement von Vorstandsmitglied Wolfgang Eisebith ist die Fertigstellung des Projektes zu verdanken. Im ehemaligen Eselsstall konnte nach Dachsicherung, Regenrinnen- und Schornsteineinbau ein Raum saniert, mit restaurierten Fenstern und einem neuen Dielenfußboden ausgestattet werden. Die Einrichtung entspricht der einer historischen Döbener Wohnstube zum Ende des 19.Jahrhunderts.

Viele Spender haben uns durch die Bereitstellung von Exponaten unterstützt – dafür an dieser Stelle vielen herzlichen Dank. Neben der Daueraustellung sind weiter kurzfristige thematische Ausstellungen geplant. Diese werden immer für eine Woche mit den anhängenden Wochenenden zu sehen sein. Ansprechpartner für Führungen ist Wolfgang Eisebith, Kirchberg 1 in Döben, Telefon 03437-914328

Ungebremste Sammelleidenschaft (LVZ v. 13.02.2007)

Wolfgang Eisebith gibt nicht auf und eröffnet neue Heimatstube in Döben

Grimma/Döben (bpa). Ein eiserner Ofen sorgte am Wochenende im einstigen Eselstall auf dem Döbener Schlossgelände für angenehme, wohlige Wärme. Eigens für die Einweihung der neuen Heimatstube war er angeheizt worden. „Ich bin froh, dass wir hier einen Abschnitt Heimatgeschichte bewahren und interessierten Besuchern zeigen können“, freute sich Wolfgang Eisebith. Der Mann hat über Jahrzehnte hinweg viele häusliche Gegenstände gesammelt, die jedoch zwei dramatischen Ereignissen zum Opfer fielen. Erst schwemmte das Hochwasser im August 2002 nahezu alle die in über zehn Jahren zusammengetragenen und in Golzern nahe der Mulde aufbewahrten Sammelobjekte fort. Kurz darauf fiel die Sammlung den Flammen zum Opfer, als nämlich die ehemalige Brauerei im Schlossgelände brannte, wo die Heimatstube bereits eingerichtet war.

Trotz der beiden Schicksalsschläge hat Wolfgang Eisebith weder Mut noch Sammelleidenschaft verloren. Der ist es zu verdanken, dass nun in der neu eröffneten Heimatstube wieder ein gutes Stück regionale Geschichte zu sehen und zu erleben ist. „Dass immerhin eine solche Menge an Exponaten zusammengekommen sind, habe ich vielen Leuten zu verdanken“, sagte Wolfgang Eisebith bei der Eröffnung. „Obwohl einige von ihnen nicht zum Verein des Schlosses gehören, haben sie dennoch uneigennützig die geschichtsträchtigen Gegenstände der Heimatstube zur Verfügung gestellt“.

Vor allem freute er sich darüber, dass der ehemalige Eselstall ausgebaut werden konnte. Doch im Alleingang wäre dies sicher nicht zu bewerkstelligen gewesen. So hat Wolfgang Eisebith Mitstreiter gefunden, die das Objekt auf dem Schlossgelände nach und nach mit viel handwerklichem Fleiß zum Leben erweckten. Das Dach ist eingedeckt worden und auch der Fußboden erhielt eine neue Dielung. Da nur eins der ursprünglichen Fenster vorhanden war, hat Wolfgang Eisebith neue Rahmen in die Fensteröffnungen gebaut, die passenden Fenster schaffte er heran. „Wir haben noch allerhand vor, wie beispielsweise die Gestaltung des Umfeldes, doch können wir unsere Projekte nur entsprechend der finanziellen Zuwendung, also in kleinen Schritten, voranbringen. Das Gebäude hat aber erst durch die Einrichtungsgegenstände ein Herz bekommen“, ist er sicher.

Bei Ausstellungen und Veranstaltungen auf dem einstigen Schloss wird nun also auch die neue Heimatstube zu besichtigen sein. Ebenso sind darin thematische Ausstellungen geplant. Noch in diesem Monat soll eine kleine Keramikschau den Anfang machen. Weitere sollen folgen, so zum Beispiel Zinnfiguren bis hin zu Münzsammlungen. Im Gespräch ist sogar, dem früheren Kohlebergbau in der Region eine eigene Ausstellung zu widmen. Zu den Mitstreitern, die beim Aufbau der Heimatstube mitgewirkt haben, gehört neben vielen anderen Leuten Steffen Buschendorf. „Für mich ist es selbstverständlich, hier mit Hand anzulegen, denn in dem kleinen Museum wird ein Stück Heimatgeschichte bewahrt.“